Eurasier

FCI-Standard Nr. 291

Ursprungsland: Deutschland

   Verwendung: Begleithund

 

FCI-Klassifikation:

Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp

Sektion 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen

Ohne Arbeitsprüfung

 

1960 entstand durch Kreuzung von Chow-Chow und Wolfsspitz eine Hunderasse, die zunächst "Wolf-Chow" genannt wurde und nach Einkreuzung des Samojeden 1973 in "Eurasier" umbenannt und von der FCI anerkannt wurde. Rassegründer war Julius Wipfel.

Harmonisch aufgebauter, mittelgroßer, spitzartiger Hund mit Stehohren, in verschiedenen Farbschlägen, mit einer Haarlänge, die die Proportionen des Körpers noch erkennen lässt; mittelschwerer Knochenbau.

Die Rumpflänge beträgt etwas mehr als die Widerristhöhe. Das Verhältnis zwischen Länge des Fanges und Länge des Hirnschädels ist annäherns gleich.

Selbstbewusst, ruhig, ausgeglichen mit hoher Reizschwelle, wach- und aufmerksam ohne lautfreudig zu sein; mit stark ausgeprägter Bindung an seine Familie; Fremden gegenüber gelassen und unaufdringlich. Zur vollen Ausbildung dieser Merkmale braucht der Eurasier ständigen engen häuslichen Kontakt zu seiner Familie und eine verständnisvolle, jedoch konsequente Erziehung.

Harmonischer, nicht zu breiter Schädel, Kopfform von oben und von der Seite gesehen keilförmig; Nasenrücken und Hirnschädel parallel.

Schädel mit flacher Stirnpartie mit gut erkennbarer Stirnfurche; ausgeprägter Hinterhauptstachel. Stop wenig ausgeprägt.

Mittelgroßer schwarz pigmentierter Nasenschwamm. Der Fang ist weder zu grob noch zu spitz und sich nach vorne zum Nasenschwamm verjüngend; gerader Nasenrücken und gerade Unterkieferäste. Straffe und schwarz pigmentierte Lippenränder.

Kiefer kräftig; breiter Unterkieferbogen; kräftiges, vollständiges Gebiss (42 Zähne gemäß der Zahnformel); Zahnschluss entweder Schere oder Zange; obere Schneidezähne greifen entweder eng über untere Schneidezähne oder aufeinander; Prämolaren und Molaren in einer Linie ohne Lücken; alle Zähne senkrecht im Kiefer stehend.
Backen wenig betont.

Die Augen sind dunkel, mittelgroß, nicht zu tiefliegend oder hervorquellend mit leicht schräg gestellte Lidspalten; Lidränder schwarz pigmentiert und straff anliegend.

Die Ohren sind ca. eine Ohrbasisbreite voneinander angesetzt; mittelgroß und dreieckig; Stehorhr mit leicht abgerundeten Spitzen; Ohrenspitzen und Mittelpunkt des Stirnabsatzes bilden ein nahezu gleichseitiges Dreieck.

Der Hals ist von mittlerer Länge, in Harmonie zum Gesamtbild, gut bemuskelt; straff anliegende Kehlhaut. Fließender Übergang zum Körper.

Die obere Profillinie ist kräftig und nicht zu kurz.

Betonter Widerrist.

Der Rücken ist fest und gerade und sehr gut bemuskelt.

Die Lenden sind von guter Länge und Breite und sehr gut bemuskelt.

Fast gerade, breite und kräftige Kruppe.

Die Brust reicht bis zu den Ellenbogen; mit ovaler Rippenwölbung; gut entwickelte Vorbrust, ohne jedoch betont zu sein; langes, weit nach hinten reichendes Brustbein.

Im Bauchbereich leicht aufgezogen; leicht eingezogene Flanken.

Rute mit hohem Ansatz, rund und fest, von guter Dicke, sich dem Ende zu verjüngend, bis zu den Sprunggelenken reichend; buschig behaart; aufliegend - nach vorn über den Rücken oder leicht seitwärts gebogen oder gerollt getragen.

Die Vorderhand ist von vorne gesehen gerade und parallel gestellt; von der Seite betrachtet gut gewinkelt; Ober- und Unterarme fast von gleicher Länge. Die Schulter ist gut bemuskelt, das Schulterblatt ist etwas schräg liegend. Mittellanger gut bemuskelter Ober- und Unterarm. Die Ellenbogen sind am Brustkorb anliegend. Der Vordermittelfuß ist mittellang, kräftig, von vorne gesehen völlig gerade; von der Seite gesehen leicht nach vorne gerichtet. Die Vorderpfoten sind oval; eng an einanderliegende, mäßig aufgewölbte Zehen; kräftige, dunkel pigmentierte Krallen; feste, gut gepolsterte schwarz pigmentierte Ballen. Dichte Behaarung zwischen den Ballen.

Die Hinterhand ist von hinten gesehen gerade und parallel gestellt, von der Seite betrachtet gut gewinkelt. Ober- und Unterschenkel fast von gleicher Länge. Das Becken ist leicht schräg gelagert. Der Oberschenkel ist mittellang und stark bemuskelt. Die Knie sind stabil und der Winkel ist nicht zu stark geöffnet. Gut bemuskelte mittellange Unterschenkel. Das Sprunggelenk ist nicht zu tief angesetzt; weder einwärts noch auswärts gerichtet; stabil, nicht nach vorne durchdrückend. Der Hintermittelfuß ist gut lang und breit; von der Seite betrachtet senkrecht gestellt. Die Hinterpfoten sind oval, geschlossen, mäßig aufgewölbt mit kräftigen, dunkel pigmentierten Zehennägel; feste gut gepolsterte, schwarz pigmentierte Ballen. Dichte Behaarung zwischen den Ballen.

Raumgreifendes und harmonisches Gangwerk mit kräftigem Schub und gutem Vortritt. Rücken in der Bewegung fest und in guter Gleichgewichtslage; Vorder- und Hinterhand gerade tretend, bei zunehmender Laufgeschwindigkeit enger werdend.

Das Haarkleid besitzt am ganzen Körper dichte Unterwolle und mittellanges, glattes, lose anliegendes Deckhaar; Fang, Gesicht, Ohren und Vorderseite der Läufe kurzhaarig; Rute, Rückseite der Vorderläufe (Fahnen) und Hinterläufe (Hosen) länger behaart; Deckhaar am Hals nur mäßig länger als am Körper, keine Mähne bildend.

Alle Farben und Farbkombinationen sind zugelassen, ausgenommen reinweiß und gescheckt.
(übliche Bezeichnungen: falben, falben-rot, rot-falben, rot, falben-grau, grau-falben, wolfsgrau, wolfsfarben, schwarz, schwarz mit Abzeichen)

    Widerristhöhe  im Mittel          Gewicht   im Mittel
Rüden:    52 - 60 cm 56 cm      22 - 30 kg   26 kg
Hündinnen:    48 - 56 cm 52 cm      18 - 26 kg   22 kg

Maßgebend ist die Ausgewogenheit der Proportionen, doch sind die anzustrebenden Idealwerte die mittleren Größen- und Gewichtsangaben:

Jede Abweichung von vorgenannten Punkten muß als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.

 

Schwere Fehler

  • Starke Pigmentverluste
  • Starker Stirnabsatz und/oder stark gewölbter Oberkopf
  • Steile Hinterhand
  • Stark nachgebendes Vorderfußwurzelgelenk
  • Senk- und Karpfenrücken
  • Verlust von drei oder vier P2
  • Verlust eines oder mehrerer P1 sowie gleichzeitig zwei oder mehrerer P2
  • Sichtlich offene, nicht aufliegende Rute
  • Kurze Rute
  • Mangelndes Geschlechtsgepräge

 

Disqualifizierende Fehler

  • Aggressive oder übermäßig ängstliche Hunde
  • Hunde, die deutlich physische Abnormitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen.
  • Fehlen eines Schneide- oder Fangzahns, auch mehrerer
  • Fehlen eines oder mehrerer Prämolaren 3 oder 4
  • Fehlen eines oder mehrerer Molaren 1 oder 2
  • Gebissanomalien
  • Ektropium, Entropium; zu tief liegende oder zu kleine Augen
  • Kippohren, Hängeohren
  • Knickrute
  • Instabiles Sprunggelenk: abnormale Beweglichkeit nach vorne oder zur Seite beim stehenden Hund
  • Scheckenbildung
  • Reinweiß

 

Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden.